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Wenn man sich mit dem Mittelalter beschäftigt, stößt man immer wieder auf riesige Brände, die ganze Städte vernichten. Ein Beispiel ist der “Große Brand von London”, eine Feuersbrunst, die vom 2. bis 5. September 1666 vier Fünftel der City of London, darunter die meisten mittelalterlichen Bauten, zerstörte und etwa 100.000 Einwohner obdachlos machte.
Quelle: Wikipedia, Great Fire London
Heute gibt es zahlreiche Vorschriften zum Brandschutz, so dass Feuer viel seltener als früher auftreten. Und im Fall eines Falles hat jede Stadt und jedes Dorf eine Berufs- oder freiwillige Feuerwehr, die im Notfall schnell eingreifen und weitreichende Schäden verhindern kann.
Diese Erkenntnis lässt sich auch auf das Datenqualitätsmanagement übertragen.
DQM Mittelalter
Immer wieder treten Probleme auf, die aus einer schlechten Datenqualität resultieren. Meist kommen diese Probleme bei wichtigen Projekten ans Tageslicht (z.B. bei Migrationen oder Prozessoptimierungen), bei Personalveränderungen oder bei Themen mit einer hohen Sichtbarkeit bei der Unternehmensführung. Um die Projektziele zu erreichen, muss sich dann um die DQ-Probleme gekümmert werden. Nachdem die unmittelbaren, drängenden Probleme gelöst und die naheliegenden Ziele erreicht sind, wird dann keine Notwendigkeit gesehen, ein regelmäßiges DQM einzuführen. Bis dann der nächste DQ-Notfalleinsatz ansteht …
Bei diesem “Ad-Hoc DQM” gibt es viele Probleme, einige Beispiele:
- Bearbeitung von DQ-Themen durch verschiedene Abteilungen im Unternehmen
- Kein einheitliches Vorgehen, keine einheitlichen Werkzeuge
- Investitionen in DQ-Werkzeuge rechnen sich meist nicht für eine einzelne Maßnahme oder sind zu zeitaufwändig, können aber bei mehrfachem Einsatz sehr nützlich sein
- Keine Planbarkeit von Budgets und Ressourcen, deswegen oft externe Unterstützung erforderlich
- Nur die wichtigsten Symptome werden beseitigt, ohne die Ursachen auszuräumen
- Keine präventiven Maßnahmen
- Bei jedem Probleme wird “wieder von vorne angefangen”, dadurch hohe wiederkehrende Kosten
Modernes DQM
Es macht daher sehr viel Sinn, eine Einheit zu etablieren, die als primäre Aufgabe ein regelmäßiges, aktives Datenqualitätsmanagement durchführt. Zu den Aufgaben dieser Einheit ist die Festlegung von einheitliches Prozessen und die Etablierung einer technischen Plattform, um auf dieser Basis eine kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Datenqualität zu erreichen. Die zahlreichen dabei auftretenden Aspekte werden in folgenden Posts weiter diskutiert werden.
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